Hecke ist nicht gleich Hecke
Pflanzen mit Geschichte

Mit der Hecke am laufenden Meter - Rotbuche 'Fagus sylvatica' - bekommt ein Haus ein individuelles Gesicht. Im handumdrehen sind die einzelnen Elemente gepflanzt. Foto: HALM.
Jeder kennt sie, der ein oder andere freut sich, dass der Nachbar eine hat und manch einer hat sich schon einmal in seinem Leben hinter ihr versteckt - eine Hecke. Hecken begleiten Menschen seit vielen Jahrhunderten und sie sind Schmuck und Schutz zugleich. Hecken könnten spannende Geschichten erzählen, vom Liebespaar, das sich in einem Heckenlabyrinth verirrt, vom Zaunkönig, der jedes Jahr in ihr sein Nest baut, vom Wind, der an kalten Tagen durch die Zweige und Blätter pfeift und von der Bedeutung der Pflanzen, aus denen sie gewachsen sind, beispielsweise von der Rotbuche (Fagus sylvatica).
Bunter Blickfang
Umgangssprachlich ist für die Rotbuche der Begriff Buche geläufiger. Mit ihrer auffälligen Verfärbung von blassgelb über orangerot bis hin zu dunkelbraun sind Buchenblätter in jedem Herbst ein Hingucker.

Das besondere Farbenspiel der Rotbuche 'Fagus sylvatica' macht diese Heckenpflanze besonders attraktiv. Foto: HALM.
Das trockene Laub bleibt vielfach den ganzen Winter an den Zweigen und wird erst mit dem Austrieb der frischen hellgrünen Blätter im Frühjahr abgeworfen. Die Buche ist Namensgeberin für das Wort Buch, es kommt vom althochdeutschen 'buoh', einer aus Buchenholz gefertigten Holzschreibtafel. Auch der Ursprung des Wortes Buchstabe leitet sich von diesem auffälligen Baum ab. Bereits die Germanen ritzten ihre Runen in Buchenholzstäbchen. Auch in der Ernährung spielten die Früchte der Buche, die Bucheckern, trotz ihrer leichten Giftigkeit, eine Zeitlang eine Rolle. Im 19. Jahrhundert und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus den Bucheckern Öl gepresst, das zum Kochen und als Lampenöl verwendet wurde. Vorsicht ist immer noch geboten, denn bereits eine Handvoll Bucheckern gegessen, kann Übelkeit und Unwohlsein verursachen. Die Blätter der Buche sind jedoch essbar und gelten als entzündungshemmend. Man zerkaute sie bei Zahnfleischproblemen oder benutzte sie als Wundauflage bei Geschwüren. Eine besondere Auszeichnung erhielt die Rotbuche, als sie im Jahr 1990 zum 'Baum des Jahres' gekürt wurde.

Hecken am laufenden Meter - beispielsweise aus Rotbuche 'Fagus sylvatica' -sind besonders vielseitig und passen sich dem jeweiligen Wohnambiente harmonisch an. Foto: HALM.
Eine weitere beliebte Heckenpflanze ist die Hainbuche (Carpinus betulus). Weder verwandt noch verschwägert mit den Rotbuchen gehören die Hainbuchen zur Familie der Birkengewächse. Bereits vor Jahrhunderten wurden Felder und Viehweiden mit Hainbuchen abgegrenzt. Solche Anpflanzungen nannte man auch 'Hag' oder 'Ein-Hagung', daher ist die Hainbuche auch unter dem Namen Hagebuche bekannt. Das Holz der Hainbuche wurde wegen seiner besonders harten und schweren Struktur vor allem als Brennholz genutzt und in den Anfängen der Buchdruckerkunst zur Herstellung von Drucklettern sehr geschätzt. Auch Handwerksbetriebe nutzten das feste Holz zum Bau von Webstühlen, Zahnrädern, Schuhleisten oder landwirtschaftlichen Geräten. Heute wird es hauptsächlich noch zur Produktion von Parkett oder im Klavierbau zur Herstellung der Hämmer verwendet. Die 1996 ebenfalls zum Baum des Jahres gekürte Hainbuche nimmt keinen Schnitt übel - und sei er noch so radikal, das macht sie auch als Heckenpflanze so beliebt. Bereits im 18. Jahrhundert, als Gärtner vor allem eine ordentliche und gradlinige Natur propagierten, wurden gerade die dichtbelaubten Hainbuchen in zum Teil absonderliche Heckenformen oder auch zu Laubengängen geschnitten, die zum Lustwandeln einluden. Da die herbstlich braun gefärbten Blätter im Winter lange am Baum hängen bleiben, dient die Hainbuche auch dem Sicht-, Lärm- und Windschutz.
Antike Kirschen als Hecke
Die Kornelkirsche (Cornus mas) hat auch eine lange Geschichte. Archäologen fanden in Pfahlbauten der Jungsteinzeit und Bronzezeit ganze Schichten von Kernen der Kornelkirsche. Es wird vermutet, dass sie den Menschen als Nahrung gedient haben. In den Mythen und Geschichten des Altertums taucht sie immer wieder auf. So soll aus ihrem Holz das Trojanische Pferd gebaut worden sein und auch der legendäre Bogen des Odysseus. Die alten Griechen und Römer ließen wegen der Festigkeit des Holzes ihre Speere und Lanzen aus der Kornelkirsche herstellen. Ein Stab aus diesem Holz soll bei der Gründung Roms eine bedeutende Rolle gespielt haben: Romulus stieß seine aus Kornelkirsche gefertigte Lanze als Grenzzeichen in den Boden, sie soll Wurzeln geschlagen haben und zu einem Baum gewachsen sein. In der Heilkunst hat sich unter anderem die Benediktinerin Hildegard von Bingen der Wirkung der Kornelkirsche gewidmet. Beispielsweise soll nach ihren Aufzeichnungen ein Bad aus Rinde, Holz und Blättern gegen Gicht wirken, die Frucht selber gut für den Magen sein. Die Früchte haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Sie werden auch heute noch in einigen südlicheren Regionen zu Likör, Kirschwasser, Marmelade oder Saft verarbeitet, wenn sie nicht vorher schon in den Schnäbeln von Eichelhäher, Dompfaff oder Kernbeißer gelandet sind, die diese Wildfrüchte besonders gerne mögen. Ganz außergewöhnlich ist der Strauch im zeitigen Frühjahr, wenn sich noch vor dem Austrieb der Blätter Tausende von kleinen, goldgelben Blüten zeigen, die einen schwachen feinen Honigduft verströmen. Die Kornelkirsche gehört zwar zu den Bäumen und Sträuchern, die im Herbst als erste das Laub verlieren, doch durch ihre Schnittfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Luftverschmutzung und Schädlinge eignet sie sich gut für die Anpflanzung als Hecke.
Hecken im Handumdrehen
Haben Sie jetzt nicht auch Lust auf eine geschichtsträchtige Hecke um Ihr Haus oder Ihr Grundstück bekommen? Sie gehören aber eher zu den Ungeduldigen, die nicht jahrelang warten möchten, bis Buche, Efeu, Hainbuche oder auch Kornelkirsche zu einer stattlichen Höhe gewachsen sind? Dann bietet eine Hecke am laufenden Meter eine ideale und äußerst attraktive Lösung.

Die Hecke am laufenden Meter ist ideal um auch große Grundstücke einzufrieden. Hier unterstreichen Rotbuchen 'Fagus sylvatica' das herrschaftliche Gebäude. Foto: HALM.
Die in Baumschulen vorkultivierten Heckenmodule sind in verschiedenen Höhen und mit den unterschiedlichsten Pflanzen im Handel erhältlich. Die einzelnen Heckenteile der Hecke am laufenden Meter 'Original' sind so konzipiert, dass sie in kürzester Zeit auch selbstständig gepflanzt werden können - Schaufel, Erde, Wasser und etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt. Gleich nach dem Einbau sieht die Hecke aus, als stünde sie bereits jahrelang im Boden. Innerhalb einer Vegetationsperiode ist sie komplett zugewachsen. Wer es von Anfang an besonders blickdicht schätzt, für den ist die Hecke am laufenden Meter 'Blockware' genau die richtige Wahl. Allerdings ist zu bedenken, dass diese Heckenmodule mit 150 kg ein erhebliches Gewicht haben und daher nur mit speziellem Gerät und von Fachkräften eingepflanzt werden sollten.
HALM
Weitere Informationen: www.hecke-am-laufenden-meter.de