Gerbera und Paradiesvogelblume
Zwei Flowerbeauties mit konträren Reizen

Floraler Farbrausch: Wohin Sie in diesem Sommer auch schauen, Blumen spielen eine herausragende Rolle. Sie erobern Kleider, Taschen und Schuhe, aber am allerschönsten sind sie so richtig echt vom Floristen. Foto: Blumenbüro Holland
Zu den sommerlichen Flowerbeauties, die mit Reizen, wie sie konträrer kaum sein können, aufspielen, gehören Gerbera und Paradiesvogelblume. Sie sind aus dem Kanon der Sommerkollektion 2005 on the move nicht wegzudenken. Ein näherer Blick auf ihre unterschiedliche Anmutung und Ausstrahlung ist durchaus lohnenswert.
Offenherzig und klar die Gerbera
Die großen, offenen, klar strukturierten Blütengesichter der Gerbera erinnern an die Kinderzeichnung einer Blume; hinzu kommt ein asketisch, glatter Stängel. Nichts lenkt von der naiv-ehrlichen Ausstrahlung und positiven Leuchtkraft der Blüten ab. Gerbera wirken sowohl in bunten Mono-Sträußen, als auch kombiniert mit anderen Blumen. Setzt man jedoch auf die Anziehungskraft der Blüten, so wirken sie in ihrer kraftvollen, ungezierten Schlichtheit auch einzeln in Flaschen oder schmalen Vasen.

Küchengarten kreativ: Gerbera bestechen durch das Ungezierte ihres Blütenaufbaus. Als Solisten zwischen dem sommerlichen Gemüse und den Kräutern setzen sie mit ihren freundlichen, runden Blütengesichtern strahlende Glanzlichter. Foto: Blumenbüro Holland
1737 entdeckte der Botaniker Gronovius die Gerbera. Die ersten Exemplare waren in Asien, Südamerika und Tasmanien beheimatet und hatten blässlich orangefarbene Blüten. Dem züchterischen Ehrgeiz sind die zahlreichen heute auf dem Markt befindlichen Sorten zu verdanken. Fast immer sind die langen Stiele der Gerbera mit dünnem Draht gestützt, was keinesfalls als ein Zeichen minderer Qualität zu deuten ist: Das Korsett ist eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme, um den Blumen die Wasser- und Nährstoffaufnahme zu sichern.
Wer so richtig im Farbrausch schwelgen möchte, der liegt beim Griff ins Gerberasortiment genau richtig. Die Farbpalette ist riesig: Mit den Rosa-, Rot-, Orange- und Gelbtönen lassen sich wunderbar heitere, ausgelassene Sommerstimmungen einfangen und die verschiedenen Beige-, Weiß- und Cremenuancen sorgen für einen erfrischenden Anblick.
Adelig und überirdisch schön die Paradiesvogelblume
Wie der Name schon andeutet, ist die Paradiesvogelblume von fast überirdischer Schönheit. Charakteristisch ist das kahnförmige, grün, blau und rot gefärbte Hochblatt, aus dem sich die orangefarbenen Blütenblätter wie die Federkrone auf dem Schopf eines Kranichs erheben. Wer auf einen Sommerstrauß mit Strelitzien setzt, kann sich drei Wochen lang mit ihrer paradiesischen Aura umgeben.

Spitzen-Design: Charakteristisch für die Strelitzie ist das auf dem Stängel sitzende kahnförmige, grün, blau und rot gefärbte Hochblatt, aus dem sich die orangefarbenen Blütenblätter wie der Federschopf eines Kranichs erheben. Foto: Blumenbüro Holland
Ursprünglich stammt die Paradiesvogelblume vom Kap der Guten Hoffnung. Entdeckt wurde sie dort von Francis Masson, der im Auftrag des berühmten Botanikers Joseph Banks exotische Pflanzen sammelte. Angesichts dieser eigenartigen Blume mit dem beeindruckenden Kranichkopf befand Banks, dass ihr ein königlicher Name gebühre: Er nannte sie botanisch Strelitzia reginae, zu Ehren seiner Queen Charlotte, einer Prinzessin aus Mecklenburg-Strelitz.
Soviel zur adligen Vergangenheit der Strelitzie; wirklich interessant allerdings ist auch ihre biologische Gegenwart. Strelitzien werden nämlich nicht von Insekten, sondern von Vögeln bestäubt. Objekt der Begierde ist für die Honigvögel die Nektardrüse, die sich unter dem schuppenartigen kleinen Kronenblatt befindet und süßen Nektar produziert. Beim Anflug landet der Vogel auf den pfeilartigen blauen Kronenblättern. Beugt sich der Feinschmecker dann zur Nektardrüse vor, so muss er mit seiner Brust die Blütenblätter auseinander biegen. Die Pollen bleiben an Gefieder und an den Füßen des Vogels hängen und werden beim nächsten Besuch einer anderen Blüte auf deren Narbe übertragen. (Quelle: BBH)
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