Der Praxis-Tip
Von Rüdiger Vorndran, Schiedel
Der Aufbau einer Schornsteinanlage sollte mit größter Sorgfalt erfolgen. Nachlässigkeiten beim Versetzen können schnell technische Mängel mit gravierenden Folgen nach sich ziehen. Das lässt sich vermeiden, wenn die richtigen Bauteile verwendet und die Versetzanleitung genau beachtet wird.
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Stichwort Heizungszug: Da bei der modernen Heiztechnik durch die niedrigen Abgastemperaturen Feuchtigkeit (Kondensat) in der Abgasleitung anfällt, ist es besonders wichtig, dass ein ordnungsgemäßer Anschluss an das Abwassernetz bereits in der Planungsphase vorgesehen wird. Der Anschluss per Siphon verhindert Geruchsbelästigungen aus dem Abwasserkanal. |
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Stichwort Festbrennstoffzug: Hier ist eine besondere Feuchtigkeitsabführung nicht notwendig, weil Kondensat bei der Verbrennung von Feststoffen in der Regel nicht anfällt. Die geringen Mengen an eindringendem Regenwasser werden im dafür optimal geeigneten Schamotte-Material gespeichert und wieder abgegeben. Die Höhen-Positionierung des Rauchrohranschlusses am Festbrennstoffzug hängt stark von der vorgesehenen Heizquelle ab, also beispielsweise Kachel-, Kamin- oder Pelletofen. Ist diese Entscheidung noch nicht gefallen, sollte der Rauchrohranschluss nicht mit dem Schornstein, sondern erst nachträglich angebracht werden. Es gibt als fertige Lösung für dieses Problem ein spezielles Rauchrohr-Anschluss-Formteil zur nachträglichen Montage im Lieferprogramm. |
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Stichwort Schornsteinfuss: Anpassen, Schneiden und Einbauen der zahlreichen Komponenten eines Schornsteinfußes können entfallen, wenn stattdessen ein Fertigfuß aus komplett vormontierten Einzelteilen zum Einsatz kommt. Weitere Vorteile sind Zeit- und damit Kostenersparnis sowie Verarbeitungssicherheit. |
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Stichwort Schornsteinkopf: Statische Absicherung und Witterungsschutz sind hier die entscheidenden Kriterien. Die statische Absicherung ist bei dem über Dach sichtbaren Schornsteinteil wichtig. Mit Bewehrungsstangen hat man die Statik in den meisten Fällen gut im Griff: Sie werden in die Mantelsteineckkanäle beim Aufbau mit eingebracht und dann ausgegossen. |
Die richtige Herstellung des obersten Auflagers im Sparrenfeld ist ebenfalls ein wesentlicher Beitrag zur Bauqualität. Der Schornstein erhält zunächst eine 10mm starke Dämmschicht als Trennlage, erst dann wird das Sparrenfeld mit Beton ausgegossen. Der Effekt: Der Schornstein wird seitlich gehalten ohne in seiner vertikalen Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein.
Moderne Brennwertgeräte, die in der Praxis immer häufiger zum Einsatz kommen, saugen bekanntlich die Verbrennungsluft über den Schornsteinkopf an. Hiefür ist ein Zuluftring unter der Mündung plaziert, der im Falle einer örtlichen Verkleidung nicht verschlossen werden kann, und so Baufehler sowie Funktionsstörungen am Brenner vermieden werden.
Der Dachanschluss an den Schornstein muss dicht und gleichzeitig flexibel genug sein, um die Bewegungen des Bauteils aufzufangen. Ein Stülpkopf-Fertigelement ist für diese Anforderungen eine technisch ausgereifte und dauerhaft sichere Lösung, mit der sich nicht zuletzt auch optische Akzente auf dem Dach setzen lassen.