Grauwasser für die Toilette

Foto: GEP
Neben der Regenwassernutzung gewinnen aber auch die Grauwassernutzungsanlagen mehr und mehr an Bedeutung. Gerade bei Wohngebäuden ergibt sich eine guteMöglichkeit, das Wasser aus den Duschen und Badewannen wieder für die Toilettenspülung zu verwenden. Die Nutzung des Grauwassers erfordert dabei die getrennte Ableitung der Abwässer von Dusche, Badewanne und Handwaschbecken zur Grauwasseranlage hin. Hier wird jeden Tag wieder frisches Wasser an die Anlage abgegeben, was dazu führt, dass keine großvolumige Speicherung mehr erforderlich ist. Am nächsten Tag kommt ja schon wieder das nächste Wasser.
In zwei Schritten wird dieses Wasser dann durch eine spezielle Belüftung biologisch aufbereitet. Nach der biologischen Aufbereitung erfolgt dann die Filterung. In einer Membranfiltration mit einer Porengröße von 0,00005 mm erfolgt die sichere und vollständige Rückhaltung von Schmutzpartikeln. Somit können auch Bakterien, welche eine Größe von 0,001 mm haben, nicht durch diese Membran gelangen.
Das bevorratete Klarwasser wird genauso wie bei einer Regenwasseranlage zu den Toiletten gefördert. Die Trinkwassernachspeisung erfolgt bei Bedarf ebenfalls in den Klarwasserspeicher. Die Grauwasseranlagen werden ebenfalls auf die benötigten Volumenströme abgestimmt. So gibt es diese Technologie für die Kelleraufstellung im Einfamilienhaus bis hin zum Komplett-System, das in der Erde vergraben wird. Oftmals macht auch eine Kombination beider Techniken Sinn.

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Alternative Wasserversorgung im Aufwind
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die alternativen Wasserversorgungsysteme weiter auf dem Vormarsch sind und auch die fortschreitenden Technologien eine immer weitergehende Nutzung und Kombination der Wässer ermöglicht.
Auch auf Seiten der Behörden haben sich viele Sachverhalte geklärt, die noch vor einigen Jahren zu leidigen Diskussionen geführt haben. Das gehört nun jedoch im allgemeinen der Vergangenheit an und man trifft immer wieder auf gut informierte und offene Ansprechpartner, die bereits Erfahrungen mit Regenwassernutzungsanlagen haben. Grundsätzlich müssen Regen- und Grauwasseranlagen bei dem zuständigen Wasserversorger und dem Gesundheitsamt formlos angezeigt werden. Es besteht keinerlei Genehmigungsbedarf für Regen- bzw. Grauwasseranlangen.
In einigen Kommunen muss für das Abwasser einer Regenwassernutzungsanlage eine Gebühr bezahlt werden. Dies ist jedoch von der örtlichen Abwassersatzung abhängig. Für Grauwasseranlagen muss keinerlei Abwasserbebühr bezahlt werden, da man ja lediglich sein Trinkwasser zweimal nutzt, ehe es dann in die Kanalisation eingeleitet wird.
Die Entwicklung auf dem Sektor der Wärmeenergie macht uns eindrucksvoll vor, was der Wassertechnologie noch bevorsteht. Moderne Gebäude verfügen nicht nur über eine normale Heizungsanlage, sondern über ein individuelles Energie-Management, das sich durch die Ergänzung mit Solar- oder Erdwärme auszeichnet. Nun ist es an der Zeit, dass auch die Kombinationsfähigkeit der Wassertechnologien erreicht ist und auch hier die individuelle Lösung für das jeweilige Gebäude angestrebt werden sollte. Der angepasste Mix aus Trinkwasserversorgung, Regenwassernutzung und Grauwassernutzung entspricht somit einem intelligenten Wasser-Management.
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