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Umweltbundesamt und Lackindustrie setzen Dialog zu Umweltzielen fort
Gemeinsame Anstrengungen zur Minderung von Lösemittelemissionen vereinbart

In der Europäischen Union (EU) werden mit der Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen - der so genannten NEC-Richtlinie - die jährlichen Emissionsfrachten für vier Luftschadstoffe ab dem Jahr 2010 begrenzt.

Dazu gehören auch die flüchtigen organischen Stoffe (Volatile Organic Compounds, kurz VOC). VOC sind als Lösemittel in Farben, Lacken, Klebstoffen, Reinigungsmitteln und vielen anderen Produkten enthalten und werden bei der Verwendung dieser Produkte freigesetzt. VOC sind zusammen mit Stickoxiden (NOx) die Hauptquelle für den Sommersmog. Deutschland hat sich auch im Rahmen der Vereinten Nationen (UN) mit dem Göteborg-Protokoll zur Bekämpfung von Versauerung, Eutrophierung und zur Verminderung des Sommersmog verpflichtet, die VOC-Emissionen zu mindern. Damit diese Ziele erreichet werden können, muss auch der Lösemittelgehalt von Produkten geringer werden. Um einen sinnvollen Weg zu finden, dieses Ziel bei Lacken und Farben zu verwirklichen, haben das Umweltbundesamt (UBA) und der Verband der deutschen Lackindustrie (VdL) jetzt ihre Gespräche zu den Umweltzielen bei VOC wieder intensiviert.

Der Präsident des UBA, Prof. Dr. Andreas Troge, sagte dazu: „Wir wollen eine langfristige Zusammenarbeit zwischen UBA und VdL vereinbaren, die nicht bei der Diskussion von Emissionszahlen und -prognosen stehen bleiben darf“. Peter Becker, Präsident des VdL, betonte die gemeinsamen Ziele von UBA und VdL im Bereich des Umweltschutzes und äußerte den Wunsch, diese auf der Grundlage einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem UBA zu erreichen.

Um die VOC-Höchstmenge der NEC-Richtlinie im Jahr 2010 einhalten zu können, sind nach heutiger Einschätzung zusätzlich zu den bereits ergriffenen Maßnahmen noch weitere Anstrengungen erforderlich - nicht nur in Deutschland, sondern auch in der EU. Nach einer UBA-Prognose aus dem Jahr 2002 müssen die VOC-Emissionen in Deutschland voraussichtlich noch um weitere 20

Entsprechend der NEC-Richtlinie muss der EU-Kommission und der Öffentlichkeit laufend über die Reduzierungserfolge berichtet werden. Dazu sind jährlich aktualisierte Emissionsdaten und Prognosen zu erstellen. Bestehen Differenzen zwischen zulässiger Emissionsfracht und der Prognose, so ist ausführlich darzustellen, wer die Emissionsverursacher sind und mit welchen Maßnahmen diese Lücken geschlossen werden sollen. „Diese Berichte sind kein Selbstzweck“, so Troge, „sondern unsere Eintrittskarte für flexible Instrumente zur Emissionsminderung und unsere Zulassung zum Emissionshandel“.

Der VdL betonte, dass die deutschen Lackhersteller in den vergangenen Jahren erheblich investiert haben, um die Herstellung von Beschichtungsmitteln auf höchste Sicherheits- und Umweltstandards zu bringen. Große Erfolge konnten beim Entwickeln umweltschonender Lacksysteme für die industrielle und handwerkliche Verarbeitung erzielt werden. Beschichtungsstoffe unterstützen ein nachhaltiges Wirtschaften, denn sie verlängern die Lebensdauer von Bauwerken und Industriegütern durch Schutz gegen Korrosion und Verfall. Durch nicht sachgemäß ausgeführte Instandhaltung von Oberflächenbeschichtungen entstehen in Deutschland jährlich Schäden von rund 80 Milliarden Euro. Wenn es gelingt, die Anwender von den Vorteilen der neuen Produkte zu überzeugen, können lösemittelarme und lösemittelfreie Lacksysteme in den nächsten Jahren einen erheblichen Beitrag leisten, um die VOC-Emissionen in Deutschland zu vermindern. Im Hinblick auf die von der EU-Kommission vorbereitete Produktrichtlinie zur Beschränkung des Lösemittelgehalts in handwerklich verarbeiteten Lacken und Farben, nämlich Bautenanstrichmitteln und Autoreparaturlacken, unterstützt das UBA auch Vorschläge der Lackindustrie auf europäischer Ebene.

Gemeinsam wollen UBA und VdL den jetzt begonnenen Informationsaustausch nutzen, um die Grundlagen für zukünftige Emissionsberechnungen und -prognosen zu verbessern. Eine erste Auswertung der statistischen Daten über Lack- und Verdünnerherstellung zeigt widersprüchliche Trends, die genauer analysiert werden müssen. UBA und VdL haben sich darauf verständigt, im Dialog mit den Herstellern die Ursachen zu finden und zu interpretieren. Diese Analyse wird auch durch ein Forschungsprojekt des UBA („Erstellung eines Inventars für die VOC-Emissionen aus der Lösemittelverwendung in Deutschland“) unterstützt, das die Ökopol GmbH, Hamburg, in enger Kooperation mit dem Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart im Auftrag des UBA bearbeitet.