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Trinkwasser: hohe Standards wahren
Umweltmedizinischer Informationsdienst UMID informiert ueber neue Trinkwasserverordnung

Vor allem Menschen, deren Immunsystem geschwaecht ist, setzen sich einer
Gefahr aus, wenn das Wasser, mit dem sie sich waschen, nicht hygienisch
einwandfrei ist. Wunden oder geschaedigte Hautabschnitte sind besonders
riskant. Der Kontakt der betroffenen Hautstellen mit belastetem Wasser, das
zum Beispiel Krankheitserreger enthaelt, kann Folgen haben: Infektionen oder
uebertragbare Krankheiten. Nicht nur diesen Risiken soll die novellierte
Trinkwasserverordnung (TrinkwV) vorbeugen. Sie tritt am 1. Januar 2003 in
Kraft. Ueber die novellierte TrinkwV berichtet ausfuehrlich die neue Ausgabe
des Umweltmedizinischen Informationsdienstes (UMID), die jetzt erschienen
ist.

In zwei Beitraegen informieren die Wissenschaftler Prof. Dr. med. habil.
Helmut Hoering und Dr. Irmgard Feuerpfeil vom Umweltbundesamt (UBA) ueber
die TrinkwV 2001 allgemein und speziell ueber die seuchenhygienische
Sicherheit des Trinkwassers.

Ein entscheidender und eindeutig positiver Aspekt der novellierten TrinkwV
ist die neue Definition des Trinkwassers fuer den menschlichen Gebrauch. Die
TrinkwV 2001 definiert Wasser nach seinem Verwendungszweck. Danach ist auch
Wasser fuer die Koerperreinigung Trinkwasser und muss den Vorschriften der
Verordnung entsprechen. Das gilt unabhaengig von der Herkunft des Wassers.
Auch Wasser, das etwa zum Kochen, zur Koerperpflege und zum Waeschewaschen
verwendet wird, ist Trinkwasser.

Die seuchenhygienische Sicherheit des Trinkwassers ist besonders wichtig.
Krankheitserreger duerfen nicht in Konzentrationen erhalten sein, die eine
Schaedigung der menschlichen Gesundheit hervorrufen koennen. Die neue
TrinkwV stellt hohe Anforderungen an die Gewinnung, Aufbereitung und
Ueberwachung des Wassers fuer den menschlichen Gebrauch.

Die Verunreinigung des Trinkwassers mit chlorresistenten Mikroorganismen,
wie zum Beispiel Parasitendauerformen, soll verhindert werden. So ist die
Forderung nach Aufbereitung (und nicht nur nach Desinfektion) mikrobiell
belasteter Rohwaesser neu aufgenommen worden. Rohwasser ist unbehandeltes
Wasser, das einer Anlage zur Trinkwasseraufbereitung zufliesst. Zur
mikrobiologischen Ueberwachung des Trinkwassers wurde deshalb auch der
Parameter Clostridium perfringens neu eingefuehrt. Die Sporen dieser
Mikroorganismen sollen aehnlich resistent gegen Chlor wie
Parasitendauerformen sein.

Des weiteren ist der gesenkte Grenzwert fuer Blei auf 10 µg/l (Mikrogramm
pro Liter) bemerkenswert. Dieser Wert ist sehr niedrig. Wenn das Trinkwasser
direkt mit Bleirohren in Kontakt kommt, kann der Wert auf keinen Fall
gehalten werden. Beim gegenwaertigen Stand der Technik kann nur durch den
Ersatz der Bleirohre wirksam abgeholfen werden. Es kann derzeit nicht
eingeschaetzt werden, ob zukuenftig Innenbeschichtungen von Bleirohren,
Einbaufiltersysteme oder noch andere technische Loesungen zur Verfuegung
stehen, die die Anforderungen erfuellen. Das Auswechseln der Rohre
verursacht hohe Kosten. Allein fuer die Gebaeude, die im Besitz von Bund und
Laendern sind, werden sie derzeit auf etwa 600 Millionen Euro geschaetzt.

Die aktuelle Ausgabe des UMID informiert darueber hinaus ueber weitere
wichtige und interessante Themen wie UV-Strahlung in Deutschland, Hautkrebs,
gefaehrliche Stoffe im Haushalt und am Arbeitsplatz, neue Umweltzeichen und
vieles mehr.
Der UMID wird vom Umweltbundesamt in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt fuer
Strahlenschutz (BfS), dem Bundesinstitut fuer gesundheitlichen
Verbraucherschutz und Veterinaermedizin (BgVV) und dem Robert Koch-Institut
(RKI) herausgegeben. Er erscheint jaehrlich in 4 bis 6 Ausgaben.