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Opel-Wasserstoffauto wartet auf den Einsatz
Auf Internationaler Automobil-Ausstellung muss man die Kasteler Entwicklung förmlich suchen

KASTEL Abseits vom großen Getümmel der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt ist auch ein Produkt aus Kastel als einem heimlichen Zentrum des fortschrittlichen Automobilbaus zu bewundern. Der "Hydrogen 3", ein mit Wasserstoff getriebener Zafira aus dem Opel-Forschungszentrum am Petersweg, steht jedoch nicht im Rampenlicht. Sondern in einer dunklen Ecke der Halle 8 des Messegeländes auf dem Ausstellungsterrain der europäischen Division von General Motors im Schatten von großen Spritfressern vom Schlage der "Hummer".

 
Wenn der Opel Zafira mit dem Namen "Hydrogen 3" nicht gerade auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt steht, dann läuft er in Berlin tadellos in der Flotte eines schwedisches Möbelhauses. Foto: Opel-Werksfoto

Der Wasserstoff-Wagen ist kein Prototyp, der gerade das Versuchslabor verlassen hat. Sondern ein Fahrzeug aus einer kleineren Serie, das im Rahmen eines von der Bundesregierung geförderten "Clean-Energy-Partnership"-Projekts auf Berliner Straßen läuft und dort für den Kundendienst des schwedischen Ikea-Möbelhauses seinen Dienst verrichtet. Motorjournalisten, die durch die Messehalle schlenderten, nannten es enttäuschend, dass das Fahrzeug mit seinem hohen Innovationspotenzial und der hohen Aktualität des alternativen Antriebs angesichts von Ölknappheit und Klimawandel ein solches Schattendasein auf der IAA fristen müsse. In Kastel befindet sich eines von drei weltweit verteilten Forschungszentren des General-Motors-Konzerns.

Dort arbeiten Ingenieure und Wissenschaftler an wasserstoffgetriebenen Fahrzeugen, die die herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotoren ablösen sollen. Der auf der Internationalen Automobil-Ausstellung gezeigte Zafira zeigt, wie nahe die Technologie an die Serienreife herangerückt ist. Der Wagen entstammt der dritten Generation der in Kastel entwickelten Hydrogen-Fahrzeuge, die Furore feierten, als der Automobilhersteller sie auf eine lange Reise vom Nordkap bis nach Sizilien schickte. Knapp 20 Wagen mit Wasserstoffantrieb baute Opel in dieser Serie. "Und sie laufen alle", hieß es in dem Ende der 90er Jahre eröffneten Forschungszentrum, das an einem kleinen Stand auf der IAA die Funktion der Brennstoffzelle anhand physikalischer Experimente zeigt.

Der mit Ikea-Firmenreklame beklebte Zafira ist Baujahr 2004 und verfügt mit 60 Kilowattstunden über eine Leistung, die ihn 160 Stundenkilometer schnell machen, ohne dass ein Auspuff dröhnt oder Abgaspartikel entweichen. In Berlin läuft eine ganze Flotte von mit Wasserstoff getriebenen Wagen nicht nur von Opel, sondern auch anderer Marken. Es sei die Strategie aller großen Hersteller, mittelfristig auf Hybridantriebe oder Erdgas umzustellen, um langfristig ganz vom Öl als Antriebsmitttel wegzukommen.

Nicht auf der Internationalen Automobil-Ausstellung vertreten ist die ebenfalls am Petersweg niedergelassene deutsche Zentrale des österreichischen Motorenentwicklers AVL. Das Unternehmen errichtet gerade in Rüsselsheim für General-Motors neue Motorenprüfstände, realisiert für BMW ein Rennsportprojekt, hat in Amerika einen Großauftrag für General Motors übernommen und rüstet den Daimler-Benz-Nutzfahrzeugbau mit neuen Prüfständen aus. In der auf Endkunden ausgerichteten IAA lohne es sich für den Motorenentwickler nicht, einen Stand zu errichten, sagte Geschäftsführer Peter Ziegler. Seinen Namen mache sich AVL durch eigene wissenschaftliche Kongresse. AVL habe sehr gute Auftragseingänge und sehr gute Umsätze. "Die wirtschaftliche Situation ist gut für uns, wir können uns nicht beklagen", sagte Ziegler. (Quelle: Wolfgang Wenzel; main-spitze.de)


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