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Sonnenstaat setzt auf Wasserstoff
Auto: Gouverneur Schwarzenegger und California Fuel Cell Partnership beschleunigen Entwicklung und Bau von Brennstoffzellenautos

Kalifornien setzt auf Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik. Ein von Fachleuten ausgearbeiteter Plan, wie mit dem Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft begonnen werden könnte, liegt "Umweltgouverneur" Arnold Schwarzenegger bereits vor. Er baut auf die lange Vorarbeit der "California Fuel Cell Partnership" auf. Arnold Schwarzenegger ist seit mehr als eineinhalb Jahren Regierungschef in Kalifornien und gilt in den USA mittlerweile als "Umweltgouverneur". Vor allem will der ehemalige Bodybuilder und Filmschauspieler gegen die Luftverschmutzung durch den Autoverkehr angehen. Schwarzenegger schlug vor, die unendlich langen Freeways in dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat zu "Hydrogen Highways", also Wasserstoff-Autobahnen, auszubauen. Ein von Fachleuten ausgearbeiteter Plan, wie mit dem Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft begonnen werden könnte, wurde kürzlich in der Landeshauptstadt Sacramento vorgestellt. Er baut auf die lange Vorarbeit der "California Fuel Cell Partnership" (CFCP) auf.

2000 wurde die Partnerschaft als Non-Profit-Gesellschaft eingerichtet, in der Automobilhersteller, Mineralölgesellschaften, amerikanische Bundesministerien sowie zwei Hersteller von Brennstoffzellen zusammenarbeiten. Ziel des Konsortiums ist es, die Einführung der Brennstoffzelle als Energielieferant für Kraftfahrzeuge vorzubereiten. Zu den Beteiligten zählen DaimlerChrysler, Ford, General Motors, Honda, Hyundai, Nissan, Toyota, Volkswagen und die Ölgesellschaften BP, Chevron, Exxon-Mobil und Shell. Als Hersteller von Brennstoffzellen sind die kanadische Ballard Power Systems Inc. sowie die zum United Technologies-Konzern gehörende UTC Fuel Cells vertreten. Beobachterrollen nehmen verschiedene Umwelt- und Zulassungsbehörden des Bundesstaates Kalifornien ein.

Dass das CFCP-Zentrum in Sacramento eingerichtet wurde hat gute Gründe. Denn das kalifornische Landesparlament scheut sich nicht, der Autoindustrie im Interesse des Umweltschutzes Beine zu machen. In diesem Parlament wird nicht versucht dem Smog durch Verbote und Einschränkungen beizukommen. Zusammen mit dem California Air Resources Board versuchen die Parlamentarier vielmehr die Autohersteller vor neue technische Herausforderungen zu stellen. So war es vor fast 40 Jahren, als Kalifornien die Einführung des Katalysators zur Pflicht machte - und damit weltweit ein Zeichen setzte - und auch vor gut zehn Jahren, als man verlangte, ab dem Jahre 2004 müsste ein Teil der in Kalifornien verkauften Neuwagen frei von schädlichen Abgasen sein.

Die Industrie reagierte zunächst entrüstet, dann zögernd und blickte schließlich voller Optimismus in die Zukunft. Die Abgaskatalysatoren, die dazugehörigen sauberen Kraftstoffe und die damit verbundenen raffinierten Motorensteuerungen gehören heute zweifellos zu den großen technischen Leistungen des Automobilbaus mit Verbrennungsmotoren. Gleichermaßen ist die Brennstoffzelle auf dem besten Wege im 21. Jahrhundert die gleiche Bedeutung zu erlangen, wie sie die Dampfmaschine im 19. und der von Rohölderivaten angetriebene Hubkolbenmotor seit dem 20. Jahrhundert hat.

Innerhalb der Partnerschaft arbeiten Firmen zusammen, die auf dem Markt Konkurrenten sind. Das hat aber nur am Rande damit zu tun, dass es auf dem Hof des CFCP-Gebäudes eine Wasserstofftankstelle gibt. Wolfgang Weiss, Leiter der DaimlerChrysler-Abteilung in Sacramento, nennt zwei Gründe, warum die Automobilunternehmen bei der Entwicklung der Brennstoffzellentechnik intensiv zusammenarbeiten. Einerseits müsse bei der Bevölkerung und den Gesetzgebern um Akzeptanz für diese völlig neue Technik gerungen werden. Außerdem müsse frühzeitig ein auf den Erfahrungen des täglichen Einsatzes aufbauender einheitlicher Standard geschaffen werden. Selbst ein weltweit operierender Konzern sei nicht in der Lage, das im Alleingang zu erreichen.

Die Arbeit im CFCP hat durch die Initiative Schwarzenegger Aufschwung bekommen. So wurden inzwischen in dem Bundesstaat am Pazifik 15 Wasserstofftankstellen eingerichtet. Bis zum Jahresende sollen schon 30 Tankstellen über Zapfsäulen für Wasserstoff verfügen. Sie sind allerdings nicht flächendeckend über ganz Kalifornien verteilt, sondern im Korridor zwischen dem Silicon Valley und Sacramento, also im Großraum San Francisco, sowie in Südkalifornien zwischen Santa Barbara und San Diego konzentriert. In diesen beiden Gebieten sollen sich die Betreiber von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen zum Jahresende ohne große Einschränkungen bewegen können.

Unabhängig von den kalifornischen Plänen hat auch das amerikanische Energieministerium in Washington eine Forschungsinitiative zur Brennstoffzelle aufgelegt. In den kommenden fünf Jahren werden dafür aus dem Bundesetat insgesamt 130 Mio. $ zur Verfügung gestellt. (Quelle: Horst Rademacher/WOP)


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