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Grenzwert fuer Blei im Trinkwasser gesenkt


Seit 1. Dezember 2003 gilt ein neuer Grenzwert fuer Blei im Trinkwasser. Erlaubt sind jetzt nur noch 25 Mikrogramm pro Liter (µg/l). Hierauf weist das Umweltbundesamt (UBA) hin. Bisher lag der Wert bei 40 µg/l. Diese Anpassung der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) war durch die EG-Trinkwasserrichtlinie vorgegeben. Zu Beginn des Jahres 2013 wird der Wert noch weiter sinken. Dann darf Trinkwasser hoechstens noch 10 µg/l Blei enthalten. Erst dieser Wert ist auch fuer Saeuglinge und Kleinkinder gesundheitlich duldbar. Bis dahin gilt wie bisher: Fuer Saeuglinge sollte Trinkwasser aus Bleileitungen nicht verwendet werden. Die stufenweise Senkung des Bleigrenzwertes ermoeglicht es, die Vielzahl noch vorhandener Installationen mit mehr oder weniger großen Anteilen aus Blei Schritt fuer Schritt zu ersetzen. Hauseigentuemer haben also noch bis Ende 2012 Zeit, Bleileitungen gegen solche aus besser geeigneten Materialien auszutauschen. Diese sind - je nach Wasserqualitaet - Kupfer, innenverzinntes Kupfer, Edelstahl, verzinkter Stahl sowie Kunststoffe und kunststoffbasierte Verbundmaterialien. Zur Finanzierung des Austauschs stehen bundesweit Foerdermittel aus dem Wohnraum-Modernisierungsprogramm der Kreditanstalt fuer Wiederaufbau zur Verfuegung (http://www.kfw.de/, Programm-Nr. 133, Merkblatt 140690 vom April 2003).

Erhoehte Bleigehalte des Trinkwassers beeintraechtigen - vor allem durch schleichende Aufnahme kleiner und dennoch toxischer Bleimengen - die Blutbildung und die Intelligenzentwicklung bei Ungeborenen, Saeuglingen und Kleinkindern. Bei Erwachsenen lagert sich Blei in die Knochen ein und ist dann unschaedlich. Es kann von dort aber in Phasen erhoehten Stoffwechsels - zum Beispiel waehrend einer Schwangerschaft - wieder in das Blut gelangen. Deshalb sollten auch junge Frauen und Schwangere kein Trinkwasser aus Bleileitungen trinken, vor allem dann nicht, wenn es vorher in den Leitungen gestanden hat („Stagnation“).

Bleirohre werden seit 1973 in Deutschland nicht mehr fuer die Trinkwasserversorgung eingebaut, sind aber in 10 bis 15
Kleinfilter oder ein Abkochen des Wassers entfernen das Blei nicht aus dem Wasser. Das einzig langfristig wirksame Mittel, um das Blei in den betroffenen Haushalten und Haeusern aus dem Trinkwasser zu verbannen, ist der Einbau besser geeigneter Rohre. Es gibt aber einige kurzfristig wirksame Maßnahmen zur Selbsthilfe, mit denen sich die Bleibelastung des Trinkwassers bis zu einer Sanierung senken oder teilweise vermeiden laesst. Das Umweltbundesamt empfiehlt:

> Befragen Sie, falls Sie nicht wissen, ob Ihr Haus oder Ihre Wohnung eine Bleiinstallation enthaelt, den Hauseigentuemer oder einen Fachbetrieb des Sanitaer- und Heizungshandwerks. Auch Messingarmaturen enthalten derzeit noch aus produktionstechnischen Gruenden das Element Blei in einer solchen Menge, dass nach Stagnation der jetzt gueltige Grenzwert von 25 µg/l ueberschritten sein kann.

> Verwenden Sie grundsaetzlich kein Trinkwasser aus Bleileitungen zur Zubereitung von Saeuglingsnahrung. Verwenden Sie stattdessen ein fuer die Saeuglingsernaehrung als geeignet gekennzeichnetes abgepacktes Wasser oder ein Trinkwasser einwandfreier Beschaffenheit.

> Lassen Sie Trinkwasser aus Bleileitungen vorsorglich eine Minute ablaufen, bevor Sie Nahrungsmittel fuer Jugendliche und Erwachsene damit zubereiten

> Pruefen Sie oder lassen Sie pruefen, ob bis zur Sanierung eine Stichleitung vom Wasserzaehler in ihre Wohnung bis zur Kueche gelegt werden kann. Aus dieser Leitung koennten Sie dann zumindest fuer Lebensmittelzwecke bleifreies Trinkwasser entnehmen.

> Ist Ihr Grundstueck ueber eine bleierne Anschlussleitung mit dem Netz verbunden, so laesst sich die Bleikonzentration durch Ablaufenlassen nicht zuverlaessig oder ausreichend senken. Verlangen Sie in diesem Fall von Ihrem Wasserversorger den Austausch der Anschlussleitung und dessen anteilige Finanzierung.