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NaturEnergie AG feiert den Baubeginn des neuen Wasserkraftwerks Rheinfelden
Brückenschlag für Neue Große Wasserkraft nötig


Ein neues Wasserkraftwerk soll die historische Anlage am Standort Rheinfelden am Hochrhein ersetzen. Dabei handelt es sich um das größte Bauvorhaben im Bereich der regenerativen Energien in Deutschland. Das NaturEnergie-Kraftwerk Rheinfelden wäre nach der Fertigstellung das zweitgrößte bundesweit. NaturEnergie AG und Energiedienst AG haben heute Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus der Schweiz und Deutschland zum "Brückenschlagfest" eingeladen, zur offiziellen Eröffnung der Baustelle für das Stauwehr des Kraftwerks. Mit dem Baubeginn des insgesamt 76 Millionen Euro teuren Stauwehrs hat die erste von insgesamt zwei Bauphasen begonnen. Doch die Entscheidung, ob dem Stauwehr in absehbarer Zeit auch der Bau des Krafthauses mit den Maschinen folgen wird, ist von der Aufnahme der Neuen Großen Wasserkraft ins Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abhängig. Die NaturEnergie hofft, dass die offizielle Baustelleneröffnung und die bereits erbrachte finanzielle Vorleistung der Energiedienst- Unternehmensgruppe auch von der Politik als "Brückenschlag" zur Aufnahme der großen Wasserkraftwerke ins EEG gesehen wird. Im Referentenentwurf des Bundesumweltministeriums ist die Neue Große Wasserkraft berücksichtigt. Bis zur Verabschiedung des Entwurfs werden noch drei bis neun Monate vergehen. Zum Brückenschlagfest an der Baustellen in Rheinfelden kamen über 300 geladene Gäste.


Doppelte Dividende für die Natur

Dass das Wasserkraftwerk in Rheinfelden nicht an einem Stück gebaut wird, liegt am Strommarkt: Angesichts der Baukosten von rund 450 Millionen Euro würde die Kilowattstunde Strom rund neuen Cent kosten. Damit wäre sie dreimal so teuer wie durchschnittlicher Strom und auf dem liberalisierten Strommarkt nicht zu vermarkten. Im Gegensatz zu herkömmlichem Strom hat Wasserkraftstrom einen großen Vorteil: Er ist zu 100 Prozent regenerativ erzeugt. Mit dem neuen Kraftwerk in Rheinfelden könnten jährlich 600.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden - das wäre ein stattlicher Beitrag zur Erreichung des Klimaschutzziels der Bundesregierung. Um diese 600.000 Tonnen Kohlendioxid zu binden, müssten rund 314.000.000 Eichen aufgeforstet werden. Zwei weitere Argumente für die Wasserkraft sind ihre fast ununterbrochene Verfügbarkeit und ihre Langlebigkeit: Die Turbinen in einem Wasserkraftwerk laufen tags wie nachts, Sommer wie Winter, und Pionierkraftwerke wie Rheinfelden produzieren seit mehr als 100 Jahren zuverlässig Strom. Auch das neue Kraftwerk wird mindestens 60 Jahre lang sauberen Strom für zusätzlich 165.000 Haushalte produzieren. Von diesen 60 Jahren muss es 20 Jahre lang gefördert werden, danach ist der Betrieb wirtschaftlich. Auf jeden investierten Förder-Cent kommt also eine besonders hohe Menge erzeugten Stroms. Da die Neue Große Wasserkraft eine sehr effiziente Form der regenerativen Energieerzeugung ist, kommt sie grundsätzlich mit niedrigeren Fördersätzen aus. Die NaturEnergie hofft und fordert, dass große Wasserkraftwerke über 50 Megawatt Leistung im neuen Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG) - wie im derzeitigen Referentenentwurf vorgesehen - enthalten sein müssen. Für den einzelnen Haushalt entstehen nach Berechnungen der NaturEnergie durch die Aufnahme der Neuen Großen Wasserkraft ins EEG nur geringe Mehrkosten: Rund 0,013 Cent pro Kilowattstunde Strom. Dafür könnten rund 1,5 Milliarden Kilowattstunden Grünstrom zusätzlich pro Jahr erzeugt werden, was eine CO2-Ersparnis von rund 900 Millionen Tonnen jährlich bedeutet.


"Alles im Fluss - Naturschutz und Große Wasserkraft"

Mehr sauberen Strom und gleichzeitig mehr Umweltschutz - diesen doppelten Nutzen für Mensch und Natur können Wasserkraftwerke wie Rheinfelden liefern. Die neu gebauten oder modernisierten Anlagen produzieren besonders effizient regenerative Energie und sparen klimaschädliches Kohlendioxid ein. Das neue NaturEnergie-Kraftwerk wurde so geplant, dass Fische und andere Flussbewohner Stauwehre und Turbinen unbeschadet umgehen können. Wo heute der Einlaufkanal des alten Kraftwerks liegt, soll in Zukunft ein 900 Meter langes und bis zu 60 Meter breites naturnahes Fließgewässer entstehen, das die bisher eingesetzte Fischtreppe ersetzt. So können auch Fische und Krebse die Staustufe ohne weiteres überwinden. Die Strömungsverhältnisse im Umgehungsgewässer werden sogar so begünstigt, dass es selbst Lachsen als Laichgewässer dienen kann. Außerdem werden die Kraftwerksbetreiber Auen, Brutinseln und Kiesbänke anlegen, die Lebensraum für Vögel, Wassertiere und Pflanzen bieten. Nachhaltig zu handeln bedeutet immer auch, die anderen ökologischen Bereiche, die mit der Wasserkraft verknüpft sind, zu betrachten. Wie Naturschutz und Große Wasserkraft naturverträglich nebeneinander existieren können wird auf dem heutigen 4. NaturEnergie Symposium unter dem Motto "Alles im Fluss - Naturschutz und Große Wasserkraft" von Experten aus verschiedenen Bereichen diskutiert.