Balkon-Exot im Großstadtdschungel
Expedition Tropenterrasse

Bis es im Freien warm genug für die Kübelpflanzen ist, fühlen sich Bougainvillea, Roseneibisch und Zierbanane im Wintergarten wohl - und sehen auch noch dekorativ aus! Foto: CMA
Nicht zu fassen, in Nachbars Töpfen wächst doch tatsächlich das Gleiche wie in den eigenen. So ein Nachmacher! Pflegeleicht und blühfreudig das hat sich ja schnell rumgesprochen. Kaum ist man stolz auf die üppige Pracht und die eigene Pflegeleistung, schon sieht man den erfolgreichen Blüher von sämtlichen Balkonen und Terrassen leuchten. Tja, wem kann man es verübeln? Es will ja schließlich jeder einen blütenreichen Sommer. Aber der eigene Balkon soll anders aussehen!
Wer eine Begrünung will, die nicht jeder hat, der kann sich in die exotische Welt tropischer und subtropischer Pflanzen vorwagen. Voraussetzung für den Tropenwald auf der Terrasse ist allerdings, dass auch ein Winterquartier vorhanden ist. Gut geschützt stehen die Pflanzen zum Beispiel in einem kühlen, aber hellen Raum oder im Wintergarten.
Kübelpflanzen wie Blumenrohr (Canna) oder Roseneibisch (Hibiscus) sieht man ja öfter, aber echte Tropengewächse auf der Terrasse sind etwas ganz Besonderes. Unter den exotischen Schönheiten gibt es sowohl berauschende Blüten- als auch auffällige Blattschmuckpflanzen. Fremdländisch sehen zum Beispiel die roten, puscheligen Blüten der Blutblume (Scadoxus) aus. Große feuerrote Blütentrauben bildet der Korallenstrauch (Erythrina). Außergewöhnlich ist auch das rotgrüne Laub der Roten Zierbanane (Ensete). Ihre großen Blätter wirken umso stärker, wenn sie mit schmalgliedrigen Exoten wie Palmen kombiniert werden. Keine Sorge - Palmen gibt es in balkonfreundlichen Größen. Ein unkompliziertes Kleinformat haben Zwergpalme (Chamaerops) oder Kleine Hanfpalme (Trachycarpus).
Auch Urwalddickicht lässt sich auf dem heimischen Balkon ansiedeln. Blühende Kletterexoten wie Passionsblume (Passiflora) und Prunkwinde (Ipomoea) bilden im Sommer dichte Blatt- und Blütenvorhänge. Auch die hellblaue Himmelsblume (Thunbergia grandiflora) windet sich eindrucksvoll in den Vordergrund. Die Ranker bilden aber nicht nur auffällig schöne Blüten, sie schützen das private Balkonparadies auch vor Nachbars interessierten Blicken.
Tipps:
Schattenparker
Tropenpflanzen lieben Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit. An heißen Tagen müssen sie deshalb ausreichend gewässert werden. An ihrem natürlichen Standort im tropischen Regenwald stehen sie im Schatten großer Bäume. Im deutschen Hochsommer wird es einigen von ihnen in der prallen Sonne deshalb oft zu heiß. Um Verbrennungen an den Blättern zu vermeiden, sollten empfindliche Pflanzen wie die großblättrige Rote Zierbanane (Ensete crista-galli) am besten im Schatten stehen.
Winterschlaf
Bei den meisten Palmen und Tropenpflanzen ist die Überwinterung leichter als man glaubt. Ein kühles Treppenhaus, ein Kellerraum mit Fenster oder eine helle Garage sind durchaus geeignete Winterquartiere nur frostfrei müssen sie sein. Einzelne Exoten brauchen allerdings das ganze Jahr über Zimmertemperaturen. Umso schöner: Am besten verbringt man auch den Winter mit ihnen gemeinsam und stellt sie vor das Wohnzimmerfenster oder in den beheizten Wintergarten.
Ab nach draußen
Wer in der Wohnung viele Zimmerpflanzen beherbergt, der kann den grünen Mitbewohnern im Sommer einen kleinen Ausflug spendieren. Vor allem Arten aus subtropischen Gebieten, wie Kamelien oder Zimmerazaleen, sind dankbar für den Urlaub im Freien. Auch sukkulente Pflanzen wie Echeverien, Dickblatt und Kakteen reagieren positiv auf Frischluft. Begonien und Bromelien dürfen an warmen Sommertagen ebenfalls nach draußen. Sie wollen allerdings in den Schatten. Um Verbrennungen und Schäden zu vermeiden, sollten auch sonnenverträgliche Zimmerpflanzen im Freien zunächst schattig stehen und langsam an die Sonne gewöhnt werden. (Quelle: CMA)
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