Klein und klug: Blumenzwiebeln - Blütenteppiche jetzt pflanzen
Pflanzzeit Herbst

Die Schachbrettblume, auch Kiebitzei genannt, ist etwas ganz Besonderes: Ihre im April und Mai erscheinenden Blüten haben ein Muster aus kleinen Karos. Diese zierliche Zwiebelblume eignet sich gut zum Verwildern und ist ideal für naturnahe Gärten. Foto: IZB
Sie tun, was sie wollen, und wenn sie sich wohlfühlen, sind sie nicht zu bremsen: verwildernde Blumenzwiebeln und Knollen. Schon ganz früh im Jahr werden sie aktiv, denn sie stören sich nicht an den kühlen Temperaturen im Februar oder März. Wenn sie in großen Trupps wachsen, sind sie trotz ihrer geringen Größe nicht zu übersehen. Diese Minikraftpakete drängen schon ab Ende des Winters mit aller Macht ans Tageslicht. Sie wollen nicht weiter im kalten Erdboden schlummern, wenn im Garten günstige Bedingungen für ihr Wachstum herrschen: Langsam steigende Temperaturen und viel, viel Licht.
Ökologische Nische
Schneeglöckchen, Krokusse und andere früh blühende Kleinzwiebelblumen beweisen auf wunderschöne Weise die Intelligenz der Natur: Ihre Blüten erscheinen dann, wenn sich viele Pflanzen im Garten noch in der Winterruhe befinden. Zahlreiche sommergrüne Bäume und Sträucher brauchen noch einige Zeit bis zum Austrieb ihrer Blätter und so trifft viel Licht ungehindert auf den Gartenboden. Zwiebeln und Knollen, die gegen Ende des Winters und zu Beginn des Frühlings austreiben und blühen, können das Licht optimal für ihre Entwicklung nutzen. Während der Garten sonst noch relativ farblos ist, zeigen diese kleinen Frühblüher ihre Durchsetzungsfähigkeit in leuchtenden Farben. Damit es mit dem Blütenwunder auch klappt, muss man im Herbst vorsorgen, denn dann ist die Pflanzzeit für Zwiebeln und Knollen, die im Frühling blühen.

Schneeglöckchen - langersehnte Lichtblicke nach dunklen Wintertagen. Diese kleinen Minikraftpakete drängen schon früh im Jahr mit aller Macht ans Tageslicht. Foto: IZB
Dem Blütenglück auf die Sprünge helfen
Wer von einem frühen Blütenmeer im eigenen Garten träumt und sich im Frühling von der erstaunlichen Widerstandsfähigkeit der Kleinzwiebelblumen verzaubern lassen will, sollte bald zur Tat schreiten. Diese Zwiebeln und Knollen werden schon möglichst früh im Herbst gepflanzt, am besten bereits im September. Schöne kleine Frühblüher, die auch in den Folgejahren wieder Farbe in den Garten bringen, sind z.B. Schneeglöckchen (Galanthus), Winterlinge (Eranthis hyemalis), Schneeglanz (Chionodoxa luciliae), Porzellanblümchen (Puschkinia), Blausternchen (Scilla siberica), Elfenkrokusse (Crocus tommasinianus), Gartenkrokusse (Crocus vernus), Strahlenanemonen (Anemone blanda), Wildtulpen wie die kleine Sterntulpe (Tulipa tarda), Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris), viele Narzissen, Märzbecher (Leucojum vernum) und Milchsterne (Ornithogalum umbellatum).

Blüht schon im März und eignet sich gut zum Verwildern: Schneestolz (Chionodoxa). Foto: IZB
Wenn Wildwuchs erwünscht ist
Zwiebelblumen verfügen über eine besondere Eigenschaft: Sie breiten sich an Standorten, die zu ihren Ansprüchen passen, von selber aus. Der Fachmann spricht dann vom Verwildern. Aus einer kleinen Zwiebelgruppe wird so im Laufe der Jahre ein schöner, großer Blütenteppich. Diese Kleinzwiebelblumen können im Rasen, am Gehölzrand, in Beeten oder im lichten Schatten unter laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern wachsen. Damit sie auch im nächsten Jahr wieder blühen, muss man nur wenige Dinge beachten: Die kleinen Zwiebeln und Knollen befinden sich recht nah an der Bodenoberfläche und müssen sich ungestört entwickeln können, damit sie im nächsten Jahr zur Frühlingseröffnung in Bestform sind. Man sollte sie darum in ihrem Ausbreitungsdrang nicht durch Hacken oder andere Pflegemaßnahmen behindern.

Eine filigrane Schönheit Die Vorfrühlingsanemone, die sich an geeigneten Standorten selbstständig vermehrt und duftig-zarte Blütenteppiche bildet. (Anemone blanda Blue Shades) Foto: IZB
Nichtstun lohnt sich!
Auch in anderer Hinsicht ist Nichtstun erst einmal die beste Blumenzwiebelpflege: Die Blätter verwildernder Zwiebelblumen sollten nach der Blüte nicht zu früh entfernt werden. Dann haben die Pflanzen noch Zeit, die in ihnen enthaltenen Nährstoffe in die Zwiebeln oder Knollen zu verlagern. Sie stehen dann für die Entwicklung und Blüte im nächsten Jahr wieder zur Verfügung. Erst wenn die Blätter nach etwa sechs Wochen vergilbt sind, dürfen sie abgeschnitten oder abgemäht werden. Zusätzlich kann man die Zwiebelblumen nach dem Austrieb oder direkt nach der Blüte düngen. Wer das berücksichtigt, wird erleben, wie sich aus unscheinbaren kleinen Zwiebeln und Knollen mit fast magischer Kraft feingewebte Blütenteppiche entwickeln, die von Jahr zu Jahr schöner werden. (Quelle: IZB)
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