Alptraum Altbau
Krankmachende Schadstoffe inklusive
Gesundes Misstrauen ist das Attribut des selbstbewussten Konsumenten. Das gilt besonders beim Kauf gebrauchter Dinge - ob im Second-Hand-Geschäft, beim Gebrauchtwagenhändler oder auf dem Flohmarkt. Beim Hauskauf jedoch begnügen sich nach Erfahrung des Informationsverein Besser Bauen IVBB viele Menschen mit einer völlig unzureichenden Sichtkontrolle - und werden später krank. Der Grund: Altbauten sind häufig mit unsichtbaren Schadstoffen belastet. Mittels professioneller Haus-Checks kann die Gefahr jedoch
rechtzeitig erkannt werden.
Unter der Vielzahl gesundheitsbelastende Stoffe gibt es vier Hauptübeltäter:
Formaldehyd, Holzschutzmittel, Lösemittel und Pilze. Das mit der Nase nur
sehr schwer wahrnehmbare Bindemittel Formaldehyd findet sich in alten
Pressspanplatten, Sperrholz, Fertigparkett und Möbeln. Der Stoff verursacht
Kopfschmerzen, Depressionen sowie Allergien und steht im Verdacht Krebs
auszulösen. Weitaus aggressiver wirken Pestizide, also Holzschutzmittel. Am
gefährlichsten sind Lindan und das dioxinhaltige PCP. PCP ist krebserregend,
in Deutschland erst seit 1990 verboten. Auch Lösemittel verursachen ein
allgemeines Unwohlsein, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Pilze schließlich
lösen Allergien und Atemwegserkrankungen aus, bis hin zur Lungenentzündung.
Pilzsporen sind gar krebserregend.
Obwohl die schädliche Wirkung von Chemikalien und Pilzen seit Jahrzehnten
bekannt ist, fehlt Häuslebauern und -käufern ein entsprechendes Bewusstsein.
"Aufklärung tut Not", sagt Diplom-Ingenieur Peter Wurm, der seit vielen
Jahren Raumanalysen durchführt. "Gerade Fertighäuser aus den 70er Jahren
sind häufig mit Holzschutzmitteln belastet", so der Experte. Bei
Außenfassaden aus Holz gelangen die schädlichen Stoffe zudem durch geöffnete
Fenster ins Hausinnere. Auch in anderen Gebäuden können sich Pestizide
finden. Hier strömt das gasförmige Gift jedoch nicht aus der Bausubstanz
sondern aus Innenverkleidungen aus Holz. "In reinen Massivhäusern finden
sich in den seltensten Fällen chemische Schadstoffe", weiß Wurm aus
Erfahrung.
Zum Nachweis von Holzschutzmitteln sollte zunächst der Hausstaub untersucht
und zusätzlich Materialproben entnommen werden. Auch von Tapeten, Teppichen,
Möbeln und Büchern, denn häufig nehmen von Haus aus nicht belastete
Oberflächen die jahrelangen Ausgasungen von tragenden Hausteilen,
Verkleidungen oder Vertäfelungen auf. Finden sich deutliche Belastungen, ist
eine anschließende Analyse der Raumluft sinnvoll. Im Falle von PCP empfehlen
Experten zu sanieren, wenn die Konzentration mehr als 0,3 Mikrogramm pro
Kubikmeter beträgt. Die Schadstoffquellen müssen komplett entfernt,
vollflächige Holzverschalungen heraus gerissen werden. Bei tragenden Balken
kann ein Abhobeln genügen, vorausgesetzt der Holzschutz ist nicht sehr tief
eingedrungen.
Schimmel kann in jedem Haus auftreten. Ursachen sind meist falsche Heiz- und
Lüftungsgewohnheiten. Auch Schimmel muss sofort bekämpft werden. Bei einem
nur oberflächigen Befall - etwa auf der Tapete - genügt es, diese zu
entfernen. Der Untergrund sollte auf keinen Fall mit chemischen Mitteln
sondern mit Alkohol behandelt werden. Sitzt der Schimmel tief im Wandinnern,
muss die betroffene Stelle großflächig saniert werden.
Zahlreiche Sachverständige oder Organisationen wie BGI, die Dekra oder der
TÜV bieten ein umfangreiches Altbau-Analysen-Paket an. Unabhängige Experten
überprüfen die Bausubstanz, messen Schadstoffe und überwachen
Sanierungsmaßnahmen. Das überprüfte Gebäude wird mit einem Pass oder
Zertifikat ausgezeichnet.
Kostenlose Checkliste und wichtige Kontaktadressen
Die Experten des IVBB haben eine Checkliste sowie wichtige Kontaktadressen zusammengestellt. Diese stehen kostenlos zum Download zur Verfügung unter www.ivbb.org .
Informationsverein Besser Bauen IVBB | Augsburg
rechtzeitig erkannt werden.
Unter der Vielzahl gesundheitsbelastende Stoffe gibt es vier Hauptübeltäter:
Formaldehyd, Holzschutzmittel, Lösemittel und Pilze. Das mit der Nase nur
sehr schwer wahrnehmbare Bindemittel Formaldehyd findet sich in alten
Pressspanplatten, Sperrholz, Fertigparkett und Möbeln. Der Stoff verursacht
Kopfschmerzen, Depressionen sowie Allergien und steht im Verdacht Krebs
auszulösen. Weitaus aggressiver wirken Pestizide, also Holzschutzmittel. Am
gefährlichsten sind Lindan und das dioxinhaltige PCP. PCP ist krebserregend,
in Deutschland erst seit 1990 verboten. Auch Lösemittel verursachen ein
allgemeines Unwohlsein, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Pilze schließlich
lösen Allergien und Atemwegserkrankungen aus, bis hin zur Lungenentzündung.
Pilzsporen sind gar krebserregend.
Obwohl die schädliche Wirkung von Chemikalien und Pilzen seit Jahrzehnten
bekannt ist, fehlt Häuslebauern und -käufern ein entsprechendes Bewusstsein.
"Aufklärung tut Not", sagt Diplom-Ingenieur Peter Wurm, der seit vielen
Jahren Raumanalysen durchführt. "Gerade Fertighäuser aus den 70er Jahren
sind häufig mit Holzschutzmitteln belastet", so der Experte. Bei
Außenfassaden aus Holz gelangen die schädlichen Stoffe zudem durch geöffnete
Fenster ins Hausinnere. Auch in anderen Gebäuden können sich Pestizide
finden. Hier strömt das gasförmige Gift jedoch nicht aus der Bausubstanz
sondern aus Innenverkleidungen aus Holz. "In reinen Massivhäusern finden
sich in den seltensten Fällen chemische Schadstoffe", weiß Wurm aus
Erfahrung.
Zum Nachweis von Holzschutzmitteln sollte zunächst der Hausstaub untersucht
und zusätzlich Materialproben entnommen werden. Auch von Tapeten, Teppichen,
Möbeln und Büchern, denn häufig nehmen von Haus aus nicht belastete
Oberflächen die jahrelangen Ausgasungen von tragenden Hausteilen,
Verkleidungen oder Vertäfelungen auf. Finden sich deutliche Belastungen, ist
eine anschließende Analyse der Raumluft sinnvoll. Im Falle von PCP empfehlen
Experten zu sanieren, wenn die Konzentration mehr als 0,3 Mikrogramm pro
Kubikmeter beträgt. Die Schadstoffquellen müssen komplett entfernt,
vollflächige Holzverschalungen heraus gerissen werden. Bei tragenden Balken
kann ein Abhobeln genügen, vorausgesetzt der Holzschutz ist nicht sehr tief
eingedrungen.
Schimmel kann in jedem Haus auftreten. Ursachen sind meist falsche Heiz- und
Lüftungsgewohnheiten. Auch Schimmel muss sofort bekämpft werden. Bei einem
nur oberflächigen Befall - etwa auf der Tapete - genügt es, diese zu
entfernen. Der Untergrund sollte auf keinen Fall mit chemischen Mitteln
sondern mit Alkohol behandelt werden. Sitzt der Schimmel tief im Wandinnern,
muss die betroffene Stelle großflächig saniert werden.
Zahlreiche Sachverständige oder Organisationen wie BGI, die Dekra oder der
TÜV bieten ein umfangreiches Altbau-Analysen-Paket an. Unabhängige Experten
überprüfen die Bausubstanz, messen Schadstoffe und überwachen
Sanierungsmaßnahmen. Das überprüfte Gebäude wird mit einem Pass oder
Zertifikat ausgezeichnet.
Kostenlose Checkliste und wichtige Kontaktadressen
Die Experten des IVBB haben eine Checkliste sowie wichtige Kontaktadressen zusammengestellt. Diese stehen kostenlos zum Download zur Verfügung unter www.ivbb.org .
Informationsverein Besser Bauen IVBB | Augsburg